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Liebe Pakhi, ich habe gelesen, dass du Altenpflegerin bist. Meine Mutter ist gerade in ein Pflegeheim gekommen, ich konnte sie nicht weiter zuhause versorgen. Sie ist nun bettlägerig. Was kann ich nun machen, um ihr zu helfen? Gibst du mir ein paar Tipps? Danke 

 

Liebe Freundin,

hoffentlich machst du dir keine Probleme damit, dass du deine Mutter ins Pflegeheim gegeben hast. Denn das ist die erste Voraussetzung für einen guten Aufenthalt von ihr im Heim.

Wenn du gelöst und frei mit deiner Entscheidung bist, dann hilfst du ihr, auch damit entspannt zu sein.

Hier meine Tipps:

1. Unterhalte dich mit der Pflegedienstleistung, der Stationsleitung und der Bezugspflegekraft. Sprich an, dass du für deine Mutter da bist, wenn es Probleme geben sollte. Sag, dass du auf sie achtest und wenn du einen Verbesserungsvorschlag bezüglich der Versorgung und Pflege hast, dann wirst du ihn weitergeben.

Und du bist offen für Anregungen von ihrer Seite.

2. Besprich mit den Pflegekräften die Vorlieben und Abneigungen, die Gewohnheiten deiner Mutter. Bitte darum, dass auch darauf geachtet wird, dass hier Änderungen möglich sind. Du selbst wirst auch aufmerksam sein.

3. Besuche deine Mutter so oft im Pflegeheim wie du magst. Achte auf ihren Allgemeinzustand, wie sie versorgt worden ist … ob sie gepflegt wird in einer fürsorglichen Weise. Falls das nicht so ist, dann besprich dies mit den Pflegekräften, bleibe immer freundlich und verständnisvoll für ihre Situation.

Wenn du präsent bist und zugleich kooperativ mit den Pflegenden bekommst du die meiste Unterstützung für deine Mutter.

4. Schaffe einen Raum der Ästhetik für deine Mutter. In dem Zimmer, in dem sie liegt, auch wenn es ein Doppelzimmer ist, kannst du Verbesserungen einbringen. Hänge ein schönes Bild auf, vielleicht einen Sonnenuntergang, auf den sie schauen kann.

Stelle sanfte Musik ein, die deine Mutter entspannt und bitte die Pflegenden, sie auch dann einzustellen, wenn du nicht da bist. Stelle eine Duftlampe auf oder zünde feine Räucherstäbchen an … lass dir etwas einfallen, was das Zimmer zu einem Tempel macht. Aber stelle nicht so viel hinein, weniger ist besser.

5. Wie gesagt, komme so oft wie du magst. Setz dich zu ihr und horche auf die Musik. Entspanne dich in ihrer Gegenwart. Folge deinen Impulsen, die euch beide entspannen. Wenn es deiner Mutter gut geht, dann lache ein bisschen mit ihr, mach es ihr leicht.

Ist sie belastet mit körperlichen und geistigen Problemen, dann setze dich zu ihr, sei still, beobachte deinen Atem und, wenn sie dafür offen ist, sage ihr, dass sie auch ihrem Atmen zuschauen kann. Geh mit ihrem Atem, sag: ein – aus – ein – aus … immer in einem ruhigen Ton.

6. Gehe auf sie ein, sei ihr ein Wegbegleiter zu den Gipfeln der Innerlichkeit, die sie erwarten. Am besten ist es, wenn du andachtsvoll und gelassen sein kannst in ihrer Gegenwart. Vermeide jede Art von Hektik oder Unruhe.

7. Vielleicht ist es auch gut, den Pflegenden Bescheid zu geben, dass sie bitte diese Stunde, in der du da bist, nicht stören.

Sei aufmerksam und liebevoll – und du wirst alles richtig machen.

8. Ich weiß nicht, ob deine Mutter Vegetarierin ist, ich nehme mal an, dass sie es nicht ist. Ich würde trotzdem mit der Leitung sprechen und darum bitten, dass sie nur einmal in der Woche Geflügelfleisch bekommt, vielleicht sogar nicht einmal das, das hängt von der Vorliebe deiner Mutter ab.

Ansonsten lieber Ei-Produkte, Milch-Produkte, viel gekochtes Gemüse und Brei aus verschiedenen Getreidesorten mit Mus.

9. Es kann sehr schön sein, deiner Mutter das Essen zu geben. Lass dir ganz viel Zeit dabei, sei präsent, du brauchst nicht viel dabei reden. Gib ihr ganz ruhig das Essen, vielleicht kannst du auch ein bisschen etwas mitbringen, was sie gerne mag.

Nur ein bisschen. Etwas, das ihre Energien erhebt, wie ein Obstmus, von dir gekochtes Gemüse oder ein Schälchen Brei.

10. Finde etwas, das du zusammen mit deiner Mutter genießen kannst. Was deinen Besuch bei ihr zu einer Freude macht. Sobald du spürst, dass es dich belastet, bei ihr zu sein, musst du etwas ändern.

Entweder du gibst einen Teil der Verantwortung an die Pflegenden ab und besuchst sie seltener, oder du veränderst etwas, so dass du gerne hingehst.

Sei darin kreativ. Und das Wichtigste ist wie gesagt, dass du Freude empfindest, bei deiner Mutter zu sein.

Im Moment fallen mir keine weiteren Tipps mehr ein … falls doch, dann schreibe ich es dir noch, ja?

Jetzt hoffe ich, dir ein paar kleine Anregungen gegeben zu haben.

Einen lieben Gruß 
von 
Pakhi

Pakhi
Pakhi
... hat Erfahrung in Meditation, ist Altenpflegerin und das Thema Sterben liegt ihr am Herzen.