Genügt ein Witz gegen die Todesangst?

Liebe Pakhi, Sterben mit Meditation und Lachen, das ist wunderbar – aber das funktioniert so nicht, wie ich es da von dir höre. Sagst du auch etwas für Leute, die schlicht Angst vor dem Tod haben? Da wird ja ein Witz nicht genügen? Herzlich

Lieber Freund,

jemand hat Angst vor dem Tod in zweiter Linie, weil ihm das Gesellschaft und Religion so eingeredet haben.

In erster Linie hat er nicht verstanden, dass er nicht der Körper ist, der stirbt … und um das zu verstehen, braucht er Meditation in seinem Leben.

Wenn du mich also fragst, ob ich auch etwas sage für Leute, die schlicht Angst vor dem Tod haben, dann sage ich dir: All die Antworten aus meinen Fragen zielen dazu ab, die Angst vor dem Tod loszulassen.

Ich will dabei helfen, eine völlig neue Sichtweise dem Tod gegenüber zu entwickeln; eben nicht die der Angst und Trauer, sondern die der Leichtigkeit und der Meditation. Jeder, der sich für meinen Ansatz öffnet, wird die Angst vor dem Tod verlieren – und Meditation finden.

Ich halte nichts von falschen Tröstungen, die den Status Quo bestätigen und die Ansichten der Gesellschaft und Religionen fördern.

Es ist an der Zeit, dass die Menschen die Wahrheit erfahren: Sie sind nicht der Körper, sie sind nicht die Gefühle, auch nicht die Ängste, sie sind nicht ihr Denken – sie sind nur der reine Zuschauer.

Und das ist der wahre Trost!

Vielleicht würde sogar ein Witz genügen … das weiß ich nicht … die existenziellen Wege sind eigenartig, vielleicht hilft bei einem bestimmten Individuum auch nur ein Witz über den Tod und er hat seine Angst verloren.

Um jemanden persönlich, also nicht über ein Buch, sondern im direkten Kontakt aus der Angst vor dem Tod zu helfen, bedarf es einer individuellen Herangehensweise. Da kann es sogar ein Witz sein, wie gesagt.

Oder vielleicht auch eine mitfühlende Umarmung von jemanden, der dem Tod über seine Meditation begegnet ist und der weiß, dass der Tod die größte Fiktion ist.

Das ist eine sehr individuelle Sache und der Wegbegleiter bedarf des großen Mitgefühls und Bewusstheit.

Aber eines ist klar: Die Lüge, dass der Tod etwas Schlimmes, Furchterregendes ist, werde ich nicht unterstützen. Das ist am Anfang bitter, am Ende aber süß.

Die Menschen müssen eben erst einmal lernen, das heißt, davon hören und es zumindest intellektuell verstehen lernen, damit sie sich dann für die Schönheit des Todes öffnen können. Es ist ein Prozess des Wachsens.

Es wird Zeit, dass die Leute dazu lernen.

Ich zumindest will meinen Beitrag dazu leisten. Und daher spreche ich aus meinen Erfahrungen über den Tod.

Und der ist nicht angstmachend, das kann ich dir versichern.

Einen lieben Gruß an dich
Pakhi

Antwort des Freundes:

Hallo, Pakhi,

danke für deine ausführliche Antwort. Wenn ich dich richtig verstehe, versuchst du, Osho`s Ansatz über das Sterben in die Praxis umzusetzen. Da sind wir uns einig und das ist auch unser Berührungspunkt. Das „wie“ ist sicher verschieden.

Denn es ist meiner Erfahrung nach ein langer Weg, nicht nur intellektuell, sondern  aus eigener Erfahrung zu wissen, dass man nicht der Körper ist. Ich bin da schlicht noch nicht…

Hier noch ein schönes Rumi-Gedicht: 
by Rumi

On the day I die, 
when I’m carried to the grave, 
don’t weep.

Don’t say: „He’s gone! He’s gone!“ 
Death has nothing to do with going away.

The sun sets and the moon sets, 
but they’re not gone. 
Death is a coming together.

The tomb looks like a prison, 
but it’s really release 
into Union.

The human seed goes down in the ground 
like a bucket into the well where Joseph is.

It grows and comes up 
full of some unimagined beauty.

Your mouth closes here 
and immediately opens 
with a shout of joy there.

Herzliche Grüsse